UPDATE (1.8.22): Eine recht umfassende Übersicht zum Aktionstag am Samstag, dem 30.7.22 mit mehr als 350 Teilnehmenden gibt die L-IZ: "Protest an der Rollbahn: Transform LEJ + Videos".
UPDATE (27.7.22): Aktuelle Infos zu den Aktionstagen gegen den Flughafenausbau - neben der Demonstration ab Schkeuditz am Samstag auch eine Mahnwache am Freitag bei der Landesdirektion Sachsen in Leipzig - der Aufruf dazu, usw. sind hier zu finden: https://www.ambodenbleiben.de/lej/
In diesen Tagen findet das Klimacamp Leipziger Land statt, und zwar kaum 15 Kilometer von Taucha entfernt am Schladitzer See. Thematische Schwerpunkte des nunmehr schon zum fünften Mal stattfindenden Klimacamps sind die Mobilitäts(un)gerechtigkeit und der Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle - beides Themen, die auch uns in Taucha bewegen.
Hier ein Statement zu den Aktionstagen gegen den Flughafenausbau aus der Pressekonferenz am 27.7.2022:
Klimacamps sind ein Herzstück der Bewegung für Klimagerechtigkeit und finden auch 2022 an vielen Orten in Deutschland statt. Sie dienen als Ort der Vernetzung und Bildung verschiedener politischer und gesellschaftlicher Gruppen, die sich für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit einsetzen.
Das Camp Leipziger Land ist sehr malerisch am Ostufer des Schladitzer Sees gelegen, helle Workshop-Zelte stehen neben Infozelten, der Bühne und den Zelten und Sonnensegeln für die Gemeinschaftsküche. Das Camp versorgt sich komplett selbst mit Strom - aus Sonnenenergie. Eine Übersicht über das Programm ist auf der Webseite des Camps zu finden: www.klimacamp-leipzigerland.de
„Ausbau des Frachtflughafens Leipzig-Halle – Wie können wir ihn stoppen?“
… so der Titel des Auftaktpodiums mit Elli von "Am Boden bleiben", Peter Richter von der Bürgerinitiative IG Nachtflugverbot Leipzig/Halle e.V., Anna Kaleri vom Aktionsbündnis gegen den Flughafenausbau Leipzig/Halle und Leipziger Stadträtin von den Grünen sowie Marco Böhme, Sprecher für Klimaschutz, Energie, Umwelt und Mobilität für die Partei Die Linke im Sächsischen Landtag.
Die Entscheidung für oder gegen den Antrag zum Ausbau des Flughafens liegt derzeit bei der Landesdirektion Sachsen. Hier waren im vergangenen Jahr über 6000 Einwendungen von Bürger*innen und Gemeinden gegen den Ausbau eingegangen, ein Rekord für ein derartiges Prüfungsverfahren in Sachsen. Die Bürgerinitiative IG Nachtflugverbot hatte darüber hinaus eine Petition mit über 10.000 Unterstützer*innen gegen den Ausbau des Frachtflughafens an den Sächsischen Landtag gerichtet. Dennoch wird von den Podiumsteilnehmer*innen damit gerechnet, dass die Landesdirektion für den Ausbau entscheidet. Falls dies so kommen sollte, wird für den Tag der Bekanntgabe der Entscheidung zu einem lauten Protest aufgerufen.
Bei der anschließenden Diskussion sagten auch ältere Publikumsteilnehmer, dass sie sich auch mit hingesetzt hätten, als im vergangenen Jahr die Frachtzufahrt zum Flughafen blockiert wurden. Damals hatte das Flughafenbetreiber falsch behauptet, dass der Transport von wichtigen Medikamenten verhindert worden und ein Millionenschaden entstanden sei - beides unhaltbare Behauptungen, die aber ein unangemessenes Vorgehen der Polizei und die Inhaftierung der Demonstrant*innen zur Folge hatte und für bundesweite Aufmerksamkeit für den Protest gegen den Flughafenausbau sorgte.
Inzwischen scheint die sächsische Staatsregierung zu versuchen, mindestens die unmittelbaren benachbarten Gemeinden mit Hilfe des neu eingesetzten Regionalbeauftragten für den Flughafen Halle-Leipzig, den ehemaligen CDU-Europa-Abgeordneten Hermann Winkler, mit über 40 Millionen Euro an Steuergeldern zur Zustimmung bewegen zu wollen. Ausgegeben soll das Geld wohl für eine neue Schwimmhalle für Schkeuditz und Straßen für den zusätzlichen Straßenverkehr. Ob die Gemeinden hier standhaft bleiben und sich weiter gegen den Ausbau stellen, bleibt abzuwarten. (mehr u.a. hier: "40 Millionen für Schkeuditz und Umgebung: Will sich Sachsens Staatsregierung die Zustimmung zum Flughafenausbau kaufen?" in der Leipziger Internetzeitung am 14.5.2022, oder auch hier in der Süddeutschen Zeitung)
Neben den lauten Protest bereitet das Aktionsbündnis gegen den Flughafenausbau derzeit die eventuell notwendigen Klagen gegen den Flughafenausbau vor, die auch finanziell unterstützt werden müssen.
Workshops zu Wegen zu mehr Klimagerechtigkeit, Verkehrswende selber machen und Perspektiven für den Flughafen Halle-Leipzig
Am Sonntag ging es dann in den zweiten Workshoptag, mit jeweils etwa dreistündigen Workshops und sehr angeregtem Austausch. Bis Freitag ist das Programm für Bildung & Vernetzung gut gefüllt. Für Samstag ist eine Demonstration gegen den Flughafenausbau geplant – Treffpunkt ist 11 Uhr am S-Bahnhof Schkeuditz.

Wer die Zeit findet, bei dem diesjährigen Klimcamp an der Schladitzer Buch vorbei zu schauen, dem sei dies sehr empfohlen!
Weitere Infos auch zur Anfahrt (am besten ohne Auto!) sind auf der Webseite des Klimacamps zu finden: www.klimacamp-leipzigerland.de