Am 26. August ist in Sehlis unser erster Fahrradbus gestartet. Begleitet von der Polizei und Ordnern fuhren drei Kinder am Montag, knapp vor sieben Uhr auf ihren Fahrrädern im Verband auf der Straße Richtung Taucha. Unterwegs waren sieben Haltestellen eingerichtet, an denen weitere Kinder von Ordnern erwartet und sicher „in den Bus einsteigen konnten“ Am Ende kamen 15 Kinder sicher an ihrer jeweiligen Schule pünktlich an. Neben zehn Ordnern, begleiteten fünf Eltern und Großeltern den fröhlichen Tross.

Am Nachmittag fuhr der Bus von den Schulen wieder die Haltestellen bis Sehlis ab und brachte die kleinen Radler sicher heim. Dabei erlebten wir einen lustigen Zwischenfall:  Zwei Kinder hatten sich – fasziniert von dem Angebot, mit der Polizei auf der Straße zu fahren – uns angeschlossen, ob wohl die Strecke nicht ihr Heimweg war. Zwei Ordner brachten sie aber schließlich an die richtige Adresse.

Fahrradbus am Montag früh

Unsere Botschaft: Kinder sind gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer und brauchen jedoch sichere Schulwege. Mit dem Fahrradbus benutzen wir die Straßen, die sonst den Autos vorbehalten sind und machen auf die Situation der Kinder aufmerksam

Es wird einen zweiten Fahrradbus geben

Auch wenn beim ersten Mal noch nicht so viele Kinder mitgefahren sind, werden wir die Aktion auch außerhalb des STADTRADELNs wiederholen und bei guter Resonanz auch weitere Strecken anbieten. Wir danken allen in den Schulen, in den Horteinrichtungen und den Eltern, die uns, die Klima-Initiative und den ADFC, unterstützt haben und auch weiter teilnehmen wollen. Mit dabei war auch der Stadtrat der Grünen.

Unsere Kinder sind auf der Straße – Handelt jetzt!

Bei der Tour ist uns wieder klargeworden, dass wir die Schulwege nicht irgendwann absichern müssen. Unsere Kinder und Enkel sind schon jetzt mit den Rädern unterwegs und müssen sich am Morgen hellwach gegen an einigen Stellen sehr gefährlichen Autoverkehr behaupten. Wir müssen schnell Lösungen finden.

Schwierige Stellen sind

  • von Sehlis kommend die Sehliser Str., die auf der Höhe „An den Höfen“ von den Kindern an unübersichtlicher Stelle (S-Kurve) überquert wird.
  • vor dem Gymnasium die Kreuzung Dewitzer Str./Geschwister-Scholl-Str..
  • an der Grundschule am Park sind es die unübersichtliche Kreuzung Geschwister-Scholl-Str./Wurzener Str und vor allem die Querung der Marktstraße.
  • die Schüler der Oberschule wursteln sich mit ihren Rädern irgendwie über die Fußwege zur Schule, Wobei die Querung der Kriekaher Str. und der Sommerfelder Str. ein besonderes Problem darstellen.
  • an der Regenbogenschule und der 3. Grundschule haben die Eltern scheinbar schon aufgegeben. Ein riesiger Elterntaxi-Korso wälzt sich am Morgen durch die engen Straßen. Ursache dafür ist aber auch der noch unbefriedigende Busverkehr, der für den Heimweg der Grundschüler Umsteigen erfordert. Das widerspricht dem Schülerbeförderungsgesetz.

Den Kindern hat der Fahrradbus gut gefallen. Nils sagte, es sei cool gewesen, mit der Polizei zur Schule zu fahren. Es wäre sicher noch cooler, wenn noch viele Kinder mitfahren würden. Es ging ihnen aber nicht nur um den Spaß. Sie möchten auch Fahrradfahren für ein gutes Klima.