Guten Tag Herr Tommrich, Sie sind erst seit reichlich drei Wochen im Amt und vieles ist für Sie noch ganz neu: die erste Arbeitsstelle, die Kolleg*innen und auch Taucha. Wir Klimabewegten in Taucha freuen uns sehr, dass Sie die Herausforderung annehmen und wünschen Ihnen einen richtig guten Start.

Danke, dass wir Ihnen einige Fragen stellen können, um Sie ein wenig besser kennenzulernen.

Sie haben zunächst in Braunschweig Umweltingenieurwesen und dann in Weimar Urbanistik studiert. Nachdem Sie im vergangenen Jahr nach Leipzig gezogen waren, gingen Sie auf Jobsuche und fanden an dem Stellenangebot aus Taucha Gefallen.

Was hat Sie an dem Stellenangebot gereizt?

Das Berufsbild eines Klimaschutzmanagers war mir vorher noch gar nicht bekannt. Aber die Aufgabenstellung passt gut zu meinen Studienabschlüssen. Sofort beim Lesen gefiel mir, dass ich sowohl konzeptionell als auch praxisorientiert arbeiten kann. Mir gefiel ebenso, in einer kleineren Stadt angestellt zu sein, die mehr Möglichkeiten bietet, vielfältige Aufgaben zu erledigen, einen Überblick über das gesamte Verwaltungshandeln zu bekommen und konkrete Maßnahmen umzusetzen. Die kurzen Wege, sowohl räumlich in Taucha als auch innerhalb der Verwaltung bieten die Chance, tatsächliche Veränderungen zu bewirken, anstatt lediglich Zuarbeiten zu leisten.

Welchen ersten Eindruck haben Sie von Taucha in Sachen Klimaschutz gewonnen?

Da möchte ich mit einer kleinen Anekdote beginnen: Bevor ich mich bewarb, hatte ich einen Bekannten gefragt, der ebenfalls im Umweltbereich arbeitet (aber nicht in Taucha). Dieser meinte, Taucha sei im Umweltschutz schon sehr weit. Was ich bis jetzt hier erfahren und gesehen habe, bestätigt das. Ein Beispiel: Taucha ist eine der ersten Kommunen im Landkreis, die die Kommunale Wärmeplanung angehen. Auch viele Einzelmaßnahmen gehen in die richtige Richtung, z.B. die Umstellung auf LED-Beleuchtung, die Radverkehrsplanung oder das Modellprojekt zu klimaresilienten Baumarten im Park. 

Wo vermuten Sie die größten Herausforderungen?

Die großen Herausforderungen im Klimaschutz sehe ich darin, dass gleich riesige Herausforderungen vor uns stehen: die Wärme-, Energie- und Verkehrswende. Das betrifft die ganze Welt, aber auch die Kommunen und die Menschen selbst. Vor den Kommunen steht die Aufgabe, diese Veränderungen ökologisch und ökonomisch sinnvoll auf den Weg zu bringen.

Ich sehe für mich eine große Herausforderung darin, hier meinen Beitrag zu leisten. Dabei muss ich gerade am Anfang aufpassen, dass ich das Wesentliche im Blick behalte. Alles was die Stadt betrifft, hat letztlich mit Klima und Klimaschutz zu tun. Diese Themen reizen mich alle, meine Aufgabenstellung ist aber sehr konkret. Durch das neu geschaffene Berufsfeld eines Klimaschutzmanagers in Taucha gestaltet sich die konkrete Einarbeitung recht schwer, da die Situation und die Aufgabengebiete für alle neu sind.

Aufgabe Klimamanager

Was sind Ihre ersten Aufgaben?

Ich werde ein Klimaschutzkonzept erarbeiten. Dazu gehört, zuerst den Ist-Zustand zu ermitteln, also eine Bestandsaufnahme aller relevanten Daten, um eine qualifizierte Energie- und Treibhausgasbilanz zu erhalten. Da meine geförderte Stelle auf zwei Jahre ausgelegt ist, gibt es auch eine zeitliche Rahmenplanung. Sie sieht fünf Monate für diesen ersten Schritt vor. Danach gilt es noch in diesem Jahr, die Potenziale herauszufinden, um dann 2025 eine Strategie und parallel auch schon Maßnahmen zur Umsetzung zu ermitteln.

Welche Unterstützung können Sie gebrauchen? Mit wem würden Sie sich gern vernetzen?

Gern würde ich mit jeder interessierten Bürgerin und jedem Bürger aus Taucha über Klimaschutz reden und beraten, was man im Kleinen und Großen dazu beitragen kann.  Aber das ist wohl nicht realistisch.

Vernetzt bin ich jetzt schon natürlich im Haus, mit anderen Klimaschutzmanagern in Städten und den Kreisen Nordsachsen und Landkreis Leipzig, mit der sächsischen Energieagentur saena, mit der Klima-Initiative und für die Analyse mit kommunalen Firmen.

Als Unterstützung wünsche ich mir weiterhin so viel Engagement und Ideenreichtum.  Die Stadt schätzt sicher, dass es in Taucha so viel Initiative für den lokalen Klimaschutz gibt.

Danke für Ihre Zeit. Wir werden Sie sicherlich immer wieder nach bestimmten Entwicklungen fragen und freuen uns auf eine Zusammenarbeit bei verschiedenen Themen.