Als eine der ersten Kommunen Sachsens hat die Stadtverwaltung Taucha im April 2025 ihre Wärmeplanung vorgestellt. Vor einer interessierten Öffentlichkeit zeigten Mitarbeiter des Leipziger Ingenieurbüro Team für Technik GmbH (TfT), was sie für die Wärmeversorgung der Stadt in den nächsten Jahrzehnten vorschlagen. Ziel ist die Klimaneutralität bis 2045. Die Wärmeplanung ist ebenfalls ein Bestandteil des Integriertes Klimaschutzkonzeptes.
Die gesetzliche Grundlage für die Wärmeplanung ist das Wärmeplanungsgesetz (WPG). Es verpflichtet Kommunen über 10.000 Einwohner dazu, bis spätestens Mitte 2028 eine kommunale Wärmeplanung vorzulegen. Der Plan hat keine rechtliche Bindung für private Haushalte.
Wie Taucha jetzt heizt
In den Jahren 2020 - 2022 hatte Taucha einen mittleren Wärmeverbrauch von etwa 102 GWh/a. Die Gemeinde wird überwiegend durch die Energieträger Gas und Öl versorgt, welche mehr als 90% des Gesamtwärmeverbrauchs decken. Den größeren Anteil davon besitzt Gas, das mit rund 79% bei mehr als ¾ der untersuchten Haushalte als Wärmequelle dient. Nur ein kleiner Teil von unter 4% wurde von weiteren Energieträgern, wie Holz oder Wärmepumpen, gedeckt.

Das heißt auch, dass der Wärmesektor in der Stadt Taucha jährlich über 24.000 Tonnen Treibhausgasemissionen verursacht – der Großteil davon entsteht durch die Verbrennung von Erdgas. Insbesondere die Zwicksche Siedlung und das Stadtzentrum wurden durch das Team für Technik als Gebiete mit hoher Wärmeverbrauchsdichte identifiziert – und sind damit als besonders geeignet für künftige Wärmenetzlösungen.
Wenig Potential für Netzlösungen
Die Potenzialanalyse sieht folgende Möglichkeiten:
-
Abwärme aus dem bestehenden Datacenter-Campus der enviaTEL
-
Solarthermie und Luftwärmepumpen können bei Neubauten und sanierten Gebäuden
-
Geothermie durch Erdwärmesonden könnte Teile des Wärmebedarfs decken
Auf Grundlage der ermittelten Wärmebedarfe und der zur Verfügung stehenden Wäremquellen wurde das Gemeindegebiet in drei Netzgebiete eingeteilt. In einem weiteren Schritt wurden diese konkreter hinsichtlich ihrer Eignung für den Bau eines Fernwärmenetzes analysiert. Gebiete außerhalb dieser markierten Bereiche werden nach der Planung perspektivisch dezentral versorgt.

Sanierung alter Häuser wesentlicher Schritt zur Senkung des Energieverbrauchs
Für Neubaugebiete ist geplant, verpflichtend Energiekonzepte vorzusehen. Aber das Wesentliche bleibt die Sanierung. Bis zu 46 Prozent des Wärmebedarfs könnten laut Planungen eingespart werden, wenn ältere Gebäude entsprechend saniert werden. Die Stadt Taucha besteht zu einem Großteil aus Gebäuden, die 50 Jahre und älter sind. Für die Eigentümer sollen alle Informationen zur Verfügung gestellt werden, wie sie bei den Sanierungen vorgehen können. Dazu gehört eine gute Energieberatung und die Informationen über Fördermöglichkeiten.
Alle Infos zur Kommunalen Wärmeplanung finden Sie auf den Seiten der Stadt Taucha: https://www.taucha.de/themen/klimaschutz/aktionen-und-kampagnen/kommunale-waermeplanung/