Etwa 20 Bürgerinnen und Bürger haben sich am 15. September gemeinsam mit dem Bürgermeister Tobias Meier und weiteren Mitarbeiter*innen der Stadt aufs Rad geschwungen. Angefahren wurden Stellen, die vor allem für Radfahrer problematisch sind. Der ADFC und die Klima-Initiative hatten dazu aufgerufen und Vorschläge für Verbesserungen gleich vor Ort in die Diskussion gebracht. Nach knapp zwei Stunden endete die interessante Tour. Hier sind die Ergebnisse des Tages kurz aufgelistet:
Graßdorfer Str. – Glockentiefe (Querung B87, Schüler)
Vorschlag ADFC: Tunnel oder mindestens Querungshilfe
Stadt: keine Veränderung geplant, da die Ampelkreuzung Leipziger Straße der offizielle Schulweg ist und die Stadt bei einer Bundesstraße kaum Mitspracherecht hat
ehemaliger Radweg Graßdorfer Straße
ADFC: Radschutzstreifen oder Radfahrstreifen
Stadt: über Reaktivierung wird momentan nicht nachgedacht, auch Radstreifen sind nicht geplant, da die Straßenbreite zu gering ist
Matthias-Erzberger Str.: kein Fahrradweg
ADFC: Radschutzstreifen oder Radfahrstreifen erforderlich
Stadt:
Portitzer Str. Radweg Einmündung in die Stadt, Tunnel-Überquerung zum Bahnhof
ADFC: im Tunnel 30, Querung
Stadt: im Tunnel 30 oder Warnhinweis für Autofahrer wird in Erwägung gezogen. Querung der Portitzer Straße hinter dem Tunnel von rechts nach links auf den kombinierten Fuß-Radweg auf Höhe des Modehauses „Fischer“ ist vorgesehen im Zuges des Kreuzungsumbaus 2022
Abstellmöglichkeiten am Bahnhof
ADFC: Lob für bereitgestellte Plätze, Frage nach mehr DiebstahlsicherheitStadt: In Zusammenarbeit mit der DB sind Fahrradgaragen geplant, seit Kurzem ist der Platz videoüberwacht
Gebiet Ferdinand-Lassalle-Str., Fr.-Engels-Str., Bruno-Schönlank-Str. Einbahnstraßen eng, Parkstreifen, aber kein Weg für Schüler
ADFC: Parkmöglichkeiten für Autos verringern, Einbahnstraße freigeben für Radverkehr evtl. zeitl. begrenztes Halteverbot
Stadt: die Öffnung der Einbahnstraße, verbunden mit einem Halteverbot wird aufgrund der engen Besiedlung und Parkplatznot als nicht akzeptabel eingeschätzt. (Hier wohnt ein Fünftel der Tauchaer Bevölkerung), Besserung verspricht sich die Stadt mit dem Bau von Bogumils Park.
Lösegraben: Otto-Schmidt-Straße als Radweg in den Leipziger Osten
ADFC: Taucha und Leipzig bauen Radweg bis zum Tunnel, am liebsten gepflastert, zur Not auch unbefestigt. Verbindung ist Teil der Netzplanung Sachsennetz Rad
Verbindung kann wichtige Funktion erfüllen in Naherholung und Pendlerverkehr Leipzig-Taucha, Verlagerung von Auto- zu Radverkehr, Stadt der kurze Wege
Stadt: Den bestehenden Wanderweg hinter der Autobahnunterführung zum Radweg auszubauen, ist aus Naturschutzgründen (Biotop, wasserrechtlich) schwer!
Otto-Schmidt-Str.: Rad/Fußgängerweg problematisch
ADFC: Benutzungspflicht aufheben, Radschutzstreifen oder Radfahrstreifen, Geschwindigkeitsbegrenzung, Modalfilter am Ende der Otto-Schmidtstraße um Fuß/Radverkehr zu fördern
Stadt:
Verkehrsberuhigung Gärtnerweg – Schleichweg als Parallele zur B87, Autos zu schnell, kein Fußweg
ADFC: weiter beruhigen, Fußwege um Fahrbahn zu verschmälern
Stadt: an Problemlösung (Schleichwege schließen) wird seit Langem gearbeitet
Querung/Abbiegung Marktstraße/Geschwister-Scholl-Straße
ADFC: Verkehr vor der Schule - Geschwister-Scholl-Str. weiter beruhigen, Belag Scholl-Str., kein Fahrradstreifen/Radschutzstreifen
Stadt: Geschw.-Scholl-Str. ist Kreisstraße, daher Einfluss gering, Ausbau geplant mit Radweg (5 Jahre)
Dewitzer Str. – zu schmaler Fuß/Radweg, Masten, Konflikte mit Fußgängern
ADFC: Benutzungspflicht auf Gehweg aufheben, aber weiterhin Gehweg frei für Radfahrer (Wahl zwischen Straße und Fußweg) Radschutzstreifen auf Asphalt, beruhigt Verkehr
Stadt: Möglichkeit der Aufhebung zur Benutzungspflicht wird überprüft.
Markt: zu viel Autoverkehr
ADFC: Fußgängerzone, es fehlt ein Ort mit Laufpublikum und Aufenthaltsqualität in Taucha, zumindest Durchgangsverkehr aus dem Zentrum rausnehmen, Einbahnstraße reicht nicht. Für Einzelhandel und Gastgewerbe sind nur Fußgängerzonen 1A-Standorte, Freisitze müssen leise Orte sein, Fußgänger müssen stressfrei bummeln können.
Stadt: keine Stellungnahme
Als Fachleute waren dabei: vom Bauamt (Herr Zacharias, Herr Tobiaschek), vom Fachbereich Öffentliche Sicherheit Herr Habich, Büro zur Erstellung des Radwegekonzepts (Frau Lesser, Frau Funke).